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Der Neubau dient der Sikh gemeinde als Versammlung zum beten und Schulungsort, dem

Gurdwara Sahib“.


Ehemalige Autowerkstatt wird vollständig abgerissen und ein Neubau wird als Tempelanlage errichtet.

Die Anlage wird nicht mit Schuhen betreten, Kopfbedeckung ist obligatorisch. Die Garderobe im Eingangsbereich ist dafür großzügig angelegt und als Pufferzone gedacht. Angrenzend ist das Foyer, wo die Eingänge zu den Treppenhäusern, zu den sanitären Anlagen und zum Speisesaal („Langar“-Raum) sind. Die Treppenhäuser starten und enden hier und führen entweder ins Untergeschoss für besondere Nutzungen (Priesterzimmer, Spielzimmer für Kinder, Lagerräume und Technik) oder ins Obergeschoss, wo der eigentliche Gebetsraum („Dharbar Sahib“) ist. Angrenzend an den „Langar“-Raum befindet sich die Küche mit einer nordseitigen Anlieferung.

Jeden Sonntag findet ein Gottesdienst statt mit anschließendem gemeinsamen Mahl. An besonderen Feiertagen finden größere Feste statt, wobei immer auch ein gemeinsames Mahl für die ganze Gemeinde und die Gäste vorbereitet wird. Einige Feierlichkeiten finden ebenfalls im Außenbereich statt. Hierfür dient der mit Mauern umrandete geschützte Vorhof. In diesem Vorhof befinden sich die Wasserfläche und die Fahnenstange („Nishan Sahib“). Die Priester der Anlage wohnen im Untergeschoss an der Westseite, wo eine gute Belichtung durch eine Abböschung ermöglicht wird.

Der eigentliche Gottesdienst findet im Obergeschoss im „Darbar Sahib“ statt. Man wäscht sich vorher die Hände (…) und sitzt auf dem Boden nach Geschlechtern getrennt. Vorne liegt das heilige Buch („Guru Grant Sahib“) unter einem Baldachin (…), daneben musizieren und singen die Priester die heiligen Gesänge („Kirtan“), die über eine Lautsprecheranlage im ganzen Haus gehört werden. Der Bereich des „Guru Grant Sahib“ und der „Kirtan“-Musiker ist mit einem Oblicht von oben ausgeleuchtet. Im hinteren Bereich des Raumes sind Stauräume für die Musikinstrumente und für das heilige Buch („Sachkhand“) vorgesehen.

Im Erdgeschoss liegt die Küche im hinteren Bereich und die Anlieferung findet ebenfalls von Norden her statt. Die Küche ist praktisch organisiert und gut angelegt, da in großen Mengen angerichtet wird. Die Küche ist rein vegetarisch, es werden viele Frischprodukte verwendet, die direkt eingekauft und verwertet werden.

Die zentral gelegenen Sanitärräume befinden sich im EG zwischen Foyer und dem Langar-Raum und sind in Frauen- und Männer-WC je nach Geschlecht getrennt.

Die Anlage ist für ca. 200 Personen an Feiertagen ausgelegt, im Normalfall wird an Sonntagen mit ca. 100 Personen gerechnet.

Der Neubau soll den entsprechenden aktuellen energetischen Richtlinien entsprechen und soll im Minergiestandard mit Zertifizierung erstellt werden. Der Perimeter im Boden, die Fassade und das Dach werden gut gedämmt, die Fenster werden in 3-fach Verglasung erstellt. Geringe Energie- und Unterhaltskosten werden angestrebt, die Heizungsenergie soll über Erdsonden und Wärmepumpen erbracht werden.

Wärmeerzeugung: Wärmepumpe mit Erdsonden
Wärmeverteilung: Bodenheizung im Unterlagsboden
Möglichkeit im Sommer für Nutzung von Freecooling (passive Kühlung über die Erdsonden)

Lüftungsanlage im Keller, Zuluft an der verkleideten Fassadenbrüstung, Abluft bei den Steigzonen Mitte Raum an der Decke. Im Kellergeschoss ist die Lüftungsführung im Korridorbereich an der Decke sichtbar.

Type of Building: Gurudwara or Gurdwara (Sikh temple) 

Area: 357 m2 (Building) 1637 m2 (Land) 

Building height: approximately 9 m (including towers)

Cost: CHF 2'600'000

Objections: Yes (withdrawn; use of parking spaces)

Owners: Sikh-Gemeinde Schweiz since 27th Oct. 2002

Architekt: Arjuna Adhihetty, 4A-Architektur

Laying of the first stone:April 2014 Groundbreaking, 20. April 2014 laying of the foundation stone

Construction period: 1 year; inauguration: 19th April 2015 (in use since Nov. 2014)

Religious tradition: Sikhismus/Sikhs

Conception through to inauguration: 2-3 years 

Further Information:

Projekt „Kuppel – Tempel – Minarett“ des Zentrums Religionsforschung der Universität LuzernLink


Architekt : Arjuna Adhihetty